hier bin ich wieder!

Ich habe mir zuhause ein wirklich kleines „Studio“ in meiner Abstellkammer eingerichtet, primär zum Mukke machen. Als Zentrale fungiert neben dem Rechner (den ich auch gerne mal auslasse) ein kleines Mischpult. Nach einigen Versuchen mit wirklich kompakten Mischern bin ich bei einem Yamaha RM 804 gelandet. Den konnte ich für fast nichts erwerben, leider in sehr schlechtem Zustand. Ich habe ein Herz für solche Patienten und habe mich Stück für Stück um das arme Ding gekümmert. Mittlerweile spielt das Teil fast komplett wieder und ich jamme oft mit diesem Setup und habe viel Spaß dabei. Ich stehe auf Fake-Holz-Funier und analogem VU-Meter Bling-Bling.

Als Röhren und jFET-Bastler sind mir solche Op-Gräber eigentlich Fremd, ich kenne mich mit dem elektronischen Aufbau von Mischpulten auch nicht besonders aus, gerade Summierer-Konzepte und deren technische Umsetzung in Mischern ist Neuland für mich.
Da ich mein Equipment gerne gut kennen und verstehen möchte habe mir den Schaltplan besorgt und arbeite mich langsam ein. Ich möchte auch ein paar Sachen modifizieren (wie immer) und an meinen Workflow bzw. mein Setup anpassen. Dabei treten einige Fragen auf, die ich nacheinander einwerfen möchte, vielleicht kann mir der ein oder andere bei der Beantwortung helfen! Danke jetzt schon dafür!
Im angehangenen Schatlplan kann man den modularen Aufbau gut erkennen, alles schön übersichtlich und recht kompakt aufgebaut.
Hier die ersten Fragen, ich beginne mal mit dem Netzteil und der weiteren Spannungsversorgung im Gerät:
Das Netzteil ist nichts besonderes auf den ersten Blick, große Teile des Geräts werden über ein Festspannungsregler (7815, 7915) basiertes bipolares Netzteil gespeist, dann gibt es noch weitere Hilfsspannungen (+-20V) für die VU Beleuchtung.
1. Was mich wundert, ist das weitere Bipoplare Netzeil, basierend auf Zener/ Transistor Längsregler-Lösung, die anscheinend nur für die Monitor/ Kopfhöhrerverstärker-Einheit verwendet wird. Warum macht man das so? Leistungsmäßig hätte das Festspannugsregler Netzteil diesen einen OP (NJM4556, max 2x 70mA) auch noch mit versorgen können, oder? Selbst bei einer Lastenverteilung, warum nimmt man dafür dann diese Art von Stabilisierung? Welche von beiden, also Festspannungsregler vs. Längsregler ist qualitativ in Bezug auf Ripple- und Stabilisierungsleistung eigentlich besser? Nur so aus Interesse, an dieser Stelle funktionert ja alles.
2. Ich habe die VU-Beleuchtung , da sie komplett im Arsch war und irgendjemand schon daran rumgebastelt hatte, auf LEDs umgestellt. Erst hatte ich normale LEDs drin, die waren aber zu dunkel. Jetzt habe ich atomar betriebene, super effiziente 13000mcd (warm, weiß, diffus) drin, die einen sehr guten Job machen.

3. Grundsätzlich würde ich das Netzteil so lassen und an ein paar neuralgischen Stellen vor Ort die Siebkapazitäten etwas aufbrezzeln. Als Beispiel würde ich die lokalen 0,1 uF Elkos der +/-15V der Festspannugsregler an der reinkommenden Versorgungsstelle der Master Sektion Platine durch eine passende 100uF Elko + 0,1uF MKP Kombination ersetzten. Ich verspreche mir davon eine etwas bessere lokale Filterung und Buffering. Bei der (vom Längsregler kommenden) +/-15V Spannungsversorgung für die Monitiorsektion, die auch auf der Mastersektion-Platine zu finden ist, würde ich das gerne auch so machen. Ich wundere mich aber über das bestehende Arrangement mit den in Serie geschalteten 0,1uF Elkos. Was hat das für einen Sinn? Welche Aufgabe hat der 0,082uF an gleicher Stelle, der in Serie der Bezugsmasse liegt?
4. Monitor/ Kopfhörer-Verstärker Sektion. Ich bin Grundsätzlich damit zufrieden, das klingt recht angenehm und gemütlich. Ich glaube, das mir ganz unten und ganz oben etwas an Info fehlt, der räumliche Eindruck im Vergleich zu meinem seperaten Röhren-KHV ist etwas enger, der Sound ist etwas gröber. Ich teste das mit einem direkten Signal via 2-TrackIn, was nicht über die Summierung oder weitere Buffer Ops läuft. Abhören tue ich über Beyerdynamic DT 880 oder 990 mit 250 Ohm Impedanz.
Der 4556 OP ist ja schon etwas in die Jahre gekommen, ich würde ihn trotzdem erstmal drin lassen, da seine Werte auf dem Papier gut ausschauen und er reichlich mA liefen kann. Ich könnte das Ganze auch Sockeln und etwas mit andere OPs experimentieren. Gibt es Empfehlungen euerseits, lohnt sich das? Welche Typen kämen da in Frage? Bei der Schaltung muss ich sagen, ist mir einiges unklar. Ich kann das mit meinem spärliche Wissen nicht so richtig zuordnen, warum wird der negative Feedback auf den nichtinvertierenden Eingang gegeben? Welche Funktion hat der 330pF Kondensator zwischen den Eingänge (HF-Unterdrückung?) Brauche ich den, macht das nicht schon der vorgeschaltete 470p Keramik Cap? Was machen die beiden 1000pF Keramik Caps gegen Masse vor dem Kopfhöhrerausgang. Auch HF- Schutz? Brauche ich die, können die etwas mit meiner leicht reduzierten Höhen-Darstellung zu tun haben?
Die 100uF Ausgangskoppelkondensatoren werde ich mal Testweise mit einem 220uf plus 0,1uf MKP austauschen, vielleicht bringt das schon was, am oberen und unteren Ende des Hörbereichs. ( Das lokale Filtern und Buffern würde ich wie in Punkt 3. zusätzlich machen).
Achso, fast vergessen. Ist das ein Problem, dass die Abhör Sektion und der Master Recording Out nicht die gleiche Phasenlage haben?
So weit erstmal der erste Teil meiner eher grundsätzlichen Fragen. Im nächsten Teil geht es dann um die Summierer und meine geplanten Änderungen am Signalfluß.
Beste Grüße
Thorsten