MarkusP hat geschrieben:Hallo auch,
das Regelglied des U737a ist im alten Dickreiter recht gut beschrieben.
Die Variante mit den Transistoren als Regelglied ist eine verbesserte Version des klassischen Diodenkompressors.
Besteht die verbesserung allein im symmetrischen aufbau der GR Schaltung?
Ich habe mir schon vor einiger zeit den artikel über den U273 (ohne suffix) durchgelesen. Es scheint viel Gedankengut und Forschung in die zusammensetzung der zwei diodenpaare aus Si und Ge dioden geflossen zu sein. Zudem reagiert der U273 ziemlich empfindlich auf modifikationen im regelkreis. Der U373 scheint entgegen dessen ziemlich stabil zu laufen. Dennoch sind die zwei BSY80 transistoren abgesehen vom gegenseitigen abgleich nicht wirklich "besonders". Ich konnte die schaltung mittlerweile ziemlich genauso mit stinknormalen BC550 Transistoren nachbauen (diesmal auch symmetrisch).
MarkusP hat geschrieben:
Das ganze funktioniert immer als Spannungsteiler, wobei der "Regelwiederstand" dem Widerstand der Dioden / Transistorstrecke entspricht, bzw. der Kollektorstrom enstpricht dem Innenwiderstand der Kollektor-Emitter-Strecke. Dieser wird durch den Basistrom gesteuert.
Gibt es dazu einen Mathematischen Zusammenhang? So wie zum beispiel der "intrinsic emitter resistance"(ich habe das deutsche Fachwort leider nicht gefunden) durch re=Vt/Ic definiert ist.
Meine google suchen nach "formula emitter-collector resistance" etc. ergaben bisher nur Formeln für das gegenteil.
Das ganze funktioniert mit einem Transistor auch durchaus unsymmetrisch, jedoch ist der Regelbereich sehr klein und die (Audio)-Spannung über CE darf lediglich einige Millivolt betragen, um die Verzerrungen gering zu halten. Mit zwei Transistoren gegensinnig in Reihe geschaltet, bei symmetrischer Anordnung, werden die geradzahligen Harmonischen unterdrückt. In den Prinzipschaltungen im Dickreiter ist außerdem der Mittelpunkt der beiden Kollektoren auf Masse gelegt. Insofern dürfte es sich bei dem Glied um T9 in Verbindung mit der Mittelanzapfung des Ausgangsübertragers um eine Potentialverschiebung handeln, bei der auch zusätzlich durch die Rückkopplung über den Elko noch ein Teil der Verzerrungen reduziert werden können. Außerdem wird auch hier sicherlich versucht, das "Durchstechen" der Regelspannnung zu reduzieren. Dies findet man auch in einigen klassischen FET-Kompressoren bzw. Begrenzern. Schau auf Kubis Seite mal nach dem Neumann U474a.
Das ist das ähnliche Prinzip wie beim 1176ln, nämlich das rückführen der signalspannung auf das Gate des FET. Ich konnte beim u373 kein audiosignal an den kollektoren der regeltransistoren ausmachen. könnte aber auch an dem niedrigen level liegen und daran, dass mein messplatz wohl ziemlich noisy ist....
MarkusP hat geschrieben:
Entscheidend ist aber immer, ob nun Transistoren oder FETS als "Reglewiderstand", daß die Audio-Spannung nur sehr klein sein darf. 50 mV bei FETS und einige wenige mV bei Transistoren bzw. Dioden. Wenn Du dir den Schaltplan vom U373a genau anschaust, wirst Du feststellen, daß hinter der Regelstrecke eine recht große Spannungsverstärkung stattfindet.
Jop, grob überschlagen irgendwas um 30-36 dB
MarkusP hat geschrieben:
Gerade entdecke ich auf Kubis Seite noch eine "Urversion" des U373 (ohne a), der ein unsymmetrisches Regelglied hat. Die Eingangsspanung wird durch den Eingangsübertrager schon mit 2:1 auf 0dBU runtergeteilt anschliedend noch bei 30k/1k um weitere 30dB gedämpft vor dem Regelglied. Könntest ja mal diese Variante ausprobieren. Weiß aber nicht, ob die Transistorbegrenzer so viel "Spaß" machen. "Sound" werden sie auf alle Fälle erzeugen... :-)
Also ich habe den u273(ohne suffix) mit dem u373 verglichen und muss sagen dass der u373 dermaßen geil zupackt, bisher habe ich noch kein so tolles transistorgerät gehört.
Das ist auch irgendwie der grund warum er mein interesse geweckt hat.
jensenmann hat geschrieben:
"Controlvoltage" ist eigentlich falsch, weil die T6/T8 über den Basisstrom gesteuert werden. Tr10 im Sidechainausgang hat in Reihe einen 10k Widerstand und ist somit eine Stromquelle. Dass du eine "Controlvoltage", also eine Spannung misst, ist nur dem Umstand geschuldet, daß man wegen der Widerstände überall Spannungen messen kann. Die Ursache ist aber ein Steuerstrom, der die Basis von T6/8 aufmacht (weil die Raumladungszone des BE-Übergangs im Transistor dauerhaft Elektronennachschub braucht, damit sie sich nicht selbstständig wieder aufbaut, d.h. sperrt).
Ich bin verwirrt. Als erstes lerne ich dass der Transistor stromgesteuert ist (was prinzipiell auch stimmt). Dann lerne ich, dass der Transistor als ein Spannungsgesteuertes bauteil mit relativ niederer eingangsimpedanz zu sehen ist (was vieles vereinfacht). In diesem Fall ist der Transistor wieder stromgesteuert obwohl durch den emitter garkein strom fließen kann?? Da ich wie schon oben erwähnt nichts über die definition des Emitter-Kolektorwiderstands finden kann bin ich hier etwas verloren.. Zudem ist mir auch unklar was die Diode macht, die zum besagten 10k widerstand parallel geschaltet ist.
Vielen dank für eure Schnellen antworten!
grüße